Wer zählt zu MINT?

Die Studie zeigt, wie unterschiedlich MINT-Erwerbstätige klassifiziert werden können, und was dies für die MINT-Förderung bedeutet

MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) ist zentral für den technologischen Fortschritt. Doch die uneinheitliche Definition von MINT-Erwerbstätigen wirft die Frage auf, was MINT-Förderung genau bedeutet. Diese Studie der Professur für Bildungssysteme der ETH Zürich untersucht, wie MINT-Erwerbstätige klassifiziert werden können. Dabei verstehen wir MINT breit. Dies ist für die Schweiz besonders wichtig. Das liegt daran, dass in der Schweiz die Berufsbildung eine zentrale Rolle spielt, weshalb eine Klassifikation über Hochschulfächer zu kurz greift.

Wir visualisieren die verschiedenen Tätigkeiten der MINT-Erwerbstätigen durch acht KI-generierte Prototypen, welche z.B. in einem Labor arbeiten oder eine Maschine entwerfen. Mit diesen Bildern können wir die Einstellung gegenüber MINT-Erwerbstätigkeit in Befragungen erfassen und abstrakte Berufsbezeichnungen besonders für Kinder greifbarer machen.

Die MINT-Prototypen repräsentieren verschiedene MINT-Erwerbstätige in der Schweiz. Die Gewichtung der MINT-Prototypen variiert je nach Definition: Bei einem engen Ansatz ohne Berücksichtigung der Medizin und Sekundarstufe II dominiert der Prototyp mit dem exemplarischen Namen Informatiker:in (28%). Bei einem breiteren Ansatz ist der Mechaniker:in-Prototyp führend (29%). Zudem unterscheiden sich die MINT-Prototypen in Bezug auf Frauenanteil und Fachkräftemangel. Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung einer Diskussion darüber, welche MINT-Erwerbstätigen gefördert werden sollen. Dies ist insbesondere deshalb wichtig, da weder die Definition von MINT-Erwerbstätigen noch ihre Zuordnung zu MINT-Prototypen eindeutig ist.

Diese Studie wird von den Strategischen Initiativen der ETH Zürich im Rahmen von UP4mint der UBS und ETH Zürich finanziert.

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