Wirkung des MINT-Förderprogramms CYBATHLON@school
Erste Ergebnisse zeigen: Das Programm steigert kurzfristig die Beliebtheit von MINT-Berufen bei Schüler:innen – allerdings nicht nachhaltig
CYBATHLON@school für Primarschüler:innen ist ein MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) -Förderprogramm der ETH Zürich, das technologische Lösungen für alltägliche Herausforderungen von Menschen mit Behinderungen thematisiert. Diese Studie von der Professur für Bildungssysteme der ETH Zürich untersucht die Wirkung des Programms auf Schüler:innen, Lehrpersonen und Eltern.
Die ersten Ergebnisse zwischen November 2023 und Juni 2024 zeigen, dass alle Beteiligten das Programm positiv bewerten, unabhängig von Geschlecht oder sozioökonomischem Hintergrund der Schüler:innen. Die Einstellung gegenüber MINT messen wir anhand von Interesse, Wichtigkeit und Erfolgserwartung für MINT-Themen sowie der Beliebtheit von MINT-Berufen. Die verschiedenen Tätigkeiten der MINT-Berufe visualisieren wir durch acht KI-generierte Prototypen, welche z.B. in einem Labor arbeiten oder eine Maschine entwerfen. Wir führen drei Online-Befragungen durch und untersuchen die Veränderung im Vergleich zur Befragung kurz vor dem Programm. Ein Vergleich mit den Befragungen unmittelbar nach dem Programm zeigt kurzfristige Effekte und mittelfristige Veränderungen werden nach drei Monaten gemessen. Die Ergebnisse zeigen, dass das Programm die Beliebtheit von MINT-Berufen bei Schüler:innen kurzfristig steigert – besonders bei den Prototypen, welche wir exemplarisch Mechaniker:in und Architekt:in/Zeichner:in nennen. Drei Monate später schwindet dieser Effekt jedoch, und auch die Einstellung gegenüber MINT-Themen bleibt unverändert. Dies deutet darauf hin, dass zur Festigung und Weiterentwicklung des Interesses an MINT regelmässige Massnahmen und Folgeprogramme notwendig sein könnten. CYBATHLON@school ist insgesamt erfolgreich, jedoch ist es wichtig, auch die langfristigen Effekte gezielt zu fördern.
Diese Studie wird von den Strategischen Initiativen der ETH Zürich im Rahmen von UP4mint der UBS und ETH Zürich finanziert.